Jetzt soll es endlich bald losgehen. Nach Jahren der Planung und Klärung der Finanzierung starten die Umbaumaßnahmen am Gemeindehaus der Stadtkirchengemeinde in Rotenburg noch in diesem Jahr. „Wir sind sehr froh, eine so gute Lösung für die zukünftige Nutzung gefunden zu haben und erwarten den Beginn der Baumaßnahmen noch in diesem Jahr“, sagt Hilmer Drögemüller, der als Vorsitzender der Kirchenvorstandes einer der verantwortlichen Personen für das Bauprojekt ist.
Der andere ist Michael Blömer, Superintendent des Kirchenkreises Rotenburg: „Es wird ein Haus der Begegnung werden, in dem Beratung, Bildung und Kultur für Jung und Alt möglich ist.“ Der Kirchenkreis zieht mit den Beratungsstellen seines Diakonischen Werks in das Gebäude. Im Haus kommen zudem der offene Mittagstisch und der Frühstückstreff für psychisch Kranke zusammen. Auch Gruppen anderer Vereine können die Räumlichkeiten nutzen. Zurzeit sind das der Kneipp Verein, die Selbsthilfegruppe Osteoporose und zwei Krebsselbsthilfegruppen.
„Die Räumlichkeiten können aber auch von Dritten für Veranstaltungen und Feierlichkeiten gebucht werden“, sagt Drögemüller. Er freut sich, dass durch dieses vielseitige Nutzungskonzept das Haus wieder mit mehr Leben gefüllt wird. Superintendent Blömer betont dabei: „Es ist uns ein wichtiges, christlich begründetes Anliegen, dass das Haus für alle Menschen offen ist.“ Mit den derzeit rund 1.200 Quadratmetern Nutzungsfläche ist das Gebäude für den Bedarf der Kirchengemeinde mit 4.600 Mitgliedern deutlich zu groß geworden.
Nach dem Umbau wird die Nutzungsfläche 1.400 Quadratmeter betragen. Die ehemaligen Räume der Diakonie-Sozialstation, der Hausmeisterwohnung und die große Bühne des Saales werden zu Büros und vor allem zu Beratungsräumen des Diakonischen Werkes umgestaltet werden.
Neben den Umbaumaßnahmen wird im ganzen Haus die Barrierefreiheit erhöht. „Dabei haben wir nicht nur an gehbehinderte Menschen gedacht“, erklärt Blömer. Die Nutzung soll auch sehbehinderten, gehörbeeinträchtigten und kognitiv benachteiligten Personen ermöglicht werden. Zahlreiche Leit- und Orientierungssysteme sollen dafür sorgen. Außerdem soll das 1956 errichtete Gebäude brandschutztechnisch angepasst und energetisch optimiert werden. So wird in Zukunft mit einer Brennstoffzelle Strom und Wärme für den Betrieb des Hauses erzeugt.
„Ich bin wirklich sehr froh, dass wir mit unserem Konzept in der Lage sein werden, das Gebäude in zentraler Lage erhalten zu können. Es ist ortsbildprägend und viele Bürger fühlen sich damit verbunden“, sagt Drögemüller. Die Kosten für die Sanierung und den Umbau betragen laut Schätzung des Architekten Edgar Rathjen aus Rotenburg 2.066.000 Euro. Die Finanzierung ist Dank unterschiedlichster Zuschüsse und eigenen Rücklagen der Stadtkirchengemeinde und des Kirchenkreises gesichert.
Drögemüller und Blömer sind optimistisch, dass trotz der aktuellen Schwierigkeiten in der Baubranche die Baumaßnahmen noch in diesem Sommer beginnen können. „Dann werden wir hier in Rotenburg schon im nächsten Jahr ein noch offeneres Haus der Begegnung und des aktiven Lebens haben, mit dem das Miteinander der Menschen in der Stadt und in der Region wird weiter gestärkt werden kann“, sagt Blömer.