Fast 800 Millionen Menschen auf der Welt leiden Hunger. Kriege, bewaffnete Konflikte, die menschengemachte Klimakrise und ein globales Ernährungssystem, das weder nachhaltig noch fair ist, sind für diese Tragödie verantwortlich. „Das ist ein Zustand, bei dem wir nicht einfach zuschauen können“, sagt Dr. Michael Blömer, Superintendent im Kirchenkreis Rotenburg. Deshalb werben er und alle Pastorinnen und Pastoren aus dem Kirchenkreis auch in diesem Jahr wieder für Spenden für das Hilfswerk „Brot für die Welt“. Die Aktion findet in diesem Jahr zum 66. Mal statt und beginnt am 1. Advent.
„Brot für die Welt“ hat sich zum Ziel gesetzt, Hunger und Mangelernährung dauerhaft zu überwinden. „Wandel säen“ lautet das Motto in diesem Jahr. Die Expertinnen und Experten des Hilfswerks sind davon überzeugt, dass es möglich ist, ein weltweites Ernährungssystem zu etablieren, das an den Bedürfnissen aller Menschen, egal wo sie leben, ausgerichtet ist. Das die natürlichen Ressourcen schont, die Klimakrise nicht weiter antreibt und die Menschenrechte respektiert.
Die Partnerorganisationen von Brot für die Welt zeigen im Kleinen, wie so etwas aussehen kann, beispielsweise die Frauenorganisation Yen Bai Women‘s Union (YBWU) in Vietnam. Sie schult Menschen in der Provinz Yen Bai im Norden Vietnams, wie sie ihre Ernten nachhaltig verbessern und ihr Einkommen steigern können. Dort leben hauptsächlich ethnische Minderheiten, die vom wirtschaftlichen Boom Vietnams weitgehend ausgeschlossen sind.
Profitiert hat davon beispielsweise Ton Hoang Thi aus dem Dorf Ta Lanh. Sie baut inzwischen mit ihrer Familie Bananen, Avocados, Süßkartoffeln und Guaven an. „Wir wollen in der Gemeinde eine Kooperative gründen, um unsere Produkte besser zu vermarkten“, sagt sie. Wie das geht, hat sie von YBWU gelernt, genauso wie das umweltfreundliche, klimaangepasste Ackern. Ihr neues Ziel: der Anbau von Zimt. Dafür hat Ton Hoang Thi einen zwei Hektar großen Hügel ihrer Schwiegereltern mit Zimtbäumen bepflanzt. Das Gewürz ist in Vietnam seit Jahrhunderten Bestandteil der Alltagsküche und bringt gute Erlöse.
Superintendent Blömer überzeugen diese positiven Beispiele, die mit Hilfe der Gelder von „Brot für die Welt“ zustande kommen: „Brot für die Welt macht sich für eine Agrarpolitik stark, die die bäuerliche Landwirtschaft weltweit stärkt und setzt sich für faire Handelsabkommen mit Ländern des Globalen Südens ein. Das sollten wir in den reichen Industrienationen unbedingt unterstützen“, sagt der Theologe. Er hofft auf eine große Beteiligung aus dem Kirchenkreis Rotenburg.
Wer helfen möchte, kann das im Gottesdienst tun. Traditionell ist die Kollekte am ersten Advent und an Heiligabend für „Brot für die Welt“ bestimmt. Alternativ kann der Betrag auch einfach auf das Konto von Brot für die Welt überwiesen werden, IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00. Link: www.brot-fuer-die-welt.de/spende.