Kirchenkreissynode Rotenburg schließt sich auf ihrer jüngsten Sitzung im Mai in der Auferstehungsgemeinde Rotenburg einstimmig der Rotenburger Erklärung für Demokratie und Zusammenhalt an. Diese Initiative wurde zuvor von Pastor Matthias Richter, Vorstandsvorsitzender des Diakonissen-Mutterhauses Rotenburg, vorgestellt.
„Es lag außerhalb meiner Vorstellungskraft, dass wir einmal sagen müssen: Unsere Demokratie ist in Gefahr“, sagte Richter. Er machte das fest am Aufstieg rechtspopulistischer Parteien, am abnehmenden Vertrauen in das politische System, an zunehmenden Desinformationen in den sozialen Medien, an höherer Gewaltbereitschaft und Antisemitismus.
„Wir müssen etwas tun“, war seine Reaktion darauf. Er lobte die vielen Demonstrationen, die es in der jüngsten Zeit in vielen Städten Deutschlands gegeben hat. „Aber wir wollen hier in Rotenburg auch unseren Beitrag leisten“, sagt der Theologe. Und so entstand unter auf Initiative des Diakonissen-Mutterhauses Rotenburg, der Rotenburger Werke, des Agaplesion Diakonieklinikums, der Stadt Rotenburg und des Fördervereins Cohnscheune die Rotenburger Erklärung für Demokratie und Zusammenhalt.
„Sie ist ein klares Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung und allen Grundrechten. Jeder ist aufgerufen, die Erklärung mit seiner Unterschrift zu unterstützen“, fordert Richter die Anwesenden auf. Die Unterschriftenaktion startet am 23. Mai, dem 75. Geburtstag des Grundgesetzes, und endet am 10. August mit einer Veranstaltung in der Stadtkirche Rotenburg. Dort werden sich Schulen aus der Region beteiligen und der Rocksänger, Liedermacher und Schriftsteller Heinz Rudolf Kunze wird auftreten.
„Wir müssen alle dafür sorgen, dass das Projekt ein Erfolg wird“, sagt Richter, der die Erklärung nicht als Rotenburger Lokalaktion verstanden wissen möchte. Er verbreitet die Idee deshalb gerade in Vereinen, Schulen und Firmen und hofft auf einen großen Verbreitungseffekt. „Die Erklärung ist überparteilich und soll über die Grenzen Rotenburgs hinaus reichen. Jede Unterschrift ist ein starkes Zeichen für unsere Demokratie und dafür, dass wir nicht allein sind.“ Es haben bereits viele zivilgesellschaftliche Akteure aus Kirche, Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur ihre Unterstützung signalisiert.
Für die anwesenden Mitglieder der Kirchenkreissynode hielt Richter gleich eine Vielzahl an Flyern, Plakaten, Roll-ups und Unterschriftenlisten bereit, die diese auch gern mit zur Verbreitung in ihre Kirchengemeinden nahmen.
Es ist auch möglich, online zu unterschreiben unter www.rotenburger-erklärung.de.