Mauern werden eingerissen und Türen aus den Angeln gehoben. Vor dem Gemeindehaus der Stadtkirche Am Kirchhof 9 in Rotenburg stehen große Container, in denen der Bauschutt gesammelt wird. Nun ist es endlich losgegangen. Seit Anfang April sind die Handwerker bei der Arbeit.
Nach Jahren der Planung und Klärung der Finanzierung konnte der Startschuss gegeben werden. Und in einem Jahr soll das Haus neu bezogen werden. Gut die Hälfte des Gebäudes wird dann vom Diakonischen Werk des Kirchenkreises mit seinen Beratungsstellen genutzt werden. Der Saal und die Sitzungsräume sowie der Jugendraum unter dem Dach werden in neuem Glanz erstrahlen und bieten nicht nur den Gruppen der Stadtkirchengemeinde ein Zuhause, sondern können auch von Selbsthilfegruppen und Vereinen gemietet werden.
„Wir sind sehr froh, eine so gute Lösung für die zukünftige Nutzung gefunden zu haben“, sagt Hilmer Drögemüller, der als Vorsitzender des Kirchenvorstandes einer der verantwortlichen Personen für das Bauprojekt ist. Der andere ist Michael Blömer, Superintendent des Kirchenkreises Rotenburg: „Es wird ein Haus der Begegnung werden, in dem Beratung, Bildung und Kultur für Jung und Alt möglich ist.“
Nach dem Umbau wird die Nutzungsfläche 1.400 Quadratmeter betragen. Die ehemaligen Räume der Diakonie-Sozialstation, die Hausmeisterwohnung und die große Bühne des Saales werden zu Büros und vor allem zu Beratungsräumen des Diakonischen Werkes umgestaltet.
Neben den Umbaumaßnahmen wird im ganzen Haus die Barrierefreiheit erhöht. „Dabei haben wir nicht nur an gehbehinderte Menschen gedacht“, erklärt Blömer. Die Nutzung soll auch sehbehinderten, gehörbeeinträchtigten und kognitiv benachteiligten Personen ermöglicht werden. Zahlreiche Leit- und Orientierungssysteme sollen dafür sorgen. Außerdem soll das 1956 errichtete Gebäude brandschutztechnisch angepasst und energetisch optimiert werden.
„Ich bin wirklich sehr froh, dass wir mit unserem Konzept in der Lage sein werden, das Gebäude in zentraler Lage erhalten zu können. Es ist ortsbildprägend und viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich damit verbunden“, sagt Drögemüller.
Die Kosten für die Sanierung und den Umbau betragen laut Schätzung des Architekten Edgar Rathjen aus Rotenburg 2,2 Millionen Euro. Zur Finanzierung des Umbaus werden gerade die Gebäude Am Kirchhof 11 und 12 sowie in der Glockengießerstraße 17, in denen zurzeit noch die Beratungsstellen des Diakonischen Werkes untergebracht sind, verkauft.
Außerdem sind unterschiedliche Zuschüsse von insgesamt über einer halben Million Euro zugesagt. Siehe nebenstehenden Text.